Als eine der ersten Richard Wagner Gesellschaften weltweit konstituierte sich am 20. April 1873 der „Grazer Richard Wagner – Verein“. Sein Gründer war der Rechtsanwalt Dr. Friedrich von Hausegger, Begründer des Lehrstuhles für Musikwissenschaften an der Universität Graz, weiters Wilhelm Kienzl, der Komponist des „Evangelimann“, sowie der Architekt Friedrich Hoffmann. Vereinszweck war damals die Unterstützung der Errichtung des Festspielhauses in Bayreuth. Nach der Eröffnung und den ersten Bayreuther Festspielen 1876 war der Vereinszweck erfüllt und der Verein wurde aufgelöst.

Richard Wagners Kompositionsstil polarisierte von Beginn weg und um das Werk des Bayreuther Meisters weiterhin zu unterstützen, entschloss man sich den alten Wagnerverein wieder auferstehen zu lassen, was in der Form einer Neugründung geschah. Diese erfolgte am 18. März 1883. Die Obmänner des neugegründeten Vereines waren wieder Dr. Friedrich von Hausegger (bis 1899), Friedrich Hofmann (bis 1932) sowie Richard Görner (bis 1938).

Nach dem Anschluss 1938 wurde der Verein bis 1945 unter deutscher Leitung geführt, so dass es im Jahr 1950 zu einer weiteren Neugründung zunächst als „Österreichische Richard Wagner-Gesellschaft“ und ab 1961 unter dem Namen „Österreichische Richard Wagner-Gesellschaft, Sitz Graz“ kam. Deren Gründer waren unter anderem Prof. Dr. Karl Hermann und der Grazer Komponist Prof. Ernst Ludwig Uray. Nach Dr. Hermann folgten Dr. Reiner Puschnig (bis 1974), Prof. Ernst Ludwig Uray (bis 1978), Dr. Heimo Baumgartner (bis 1980), Frau Dr. Liselotte Stenzel (bis 1984), sowie Franz Ehgartner (bis 2006).


Ab dem Jahr 2006 übernahm der Rechtsanwalt Dr. Hans Lehofer die Leitung des Vereins und mit ihm begann kontinuierlich eine neue Phase in der Geschichte der „Österreichischen Richard Wagner-Gesellschaft Graz“, deren Image sich nachhaltig veränderte.
Als Obmann bringt Dr. Lehofer zukunftweisende Ideen ein, passt den Verein an die heutige Zeit an und versteht ihn als Kulturverein, der ganz im Sinne von Richard Wagner auch offen für Neues ist. Lebendige Diskussionen und ein aktives Zugehen auf neue und junge Mitglieder charakterisieren heute das Vereinsgeschehen der „Österreichischen Richard Wagner-Gesellschaft Graz“.

Die Österreichische Richard Wagner-Gesellschaft versteht sich heute als ein unpolitischer Kulturverein, der sich nicht nur mit dem Schaffen Richard Wagners sondern auch mit Werken anderer Komponisten beschäftigt.